selbstständig und elternzeit

Selbstständig und Elternzeit: Der ultimative Ratgeber für die Planung deiner Babypause

Jede Mama, die ich kenne und mit der ich gesprochen habe, kann sich noch gut an den Moment erinnern, in dem sie ihre Schwangerschaft festgestellt hat. Und genauso gut, kann sie sich an die Gefühle & Gedanken erinnern, die ihr als erstes kamen.

Diese Gefühle und Gedanken sind sehr individuell. Ich verrate dir jetzt, was meine ersten Gedanken waren:

Neben unbeschreiblicher Freude, kam mir sofort der Gedanke, dass ich meine Kund:innen im Stich lasse. Sprich meine Gedanken kreisten um meine Selbstständigkeit, um mein Business und „das richtige Vorgehen“ im Bezug auf meine Kundenarbeit. 🤯 Du kannst dir daher bestimmt vorstellen, dass diese Gedanken eher zu Stirnfalten und Kopfschmerzen geführt haben, statt zu einer entspannten Einstellung zur Elternzeit. Geht es dir auch so?

Und da ich nicht die einzige selbstständige (werdende) Mutter bin, habe ich hier einen ausführlichen Blogartikel verfasst, in dem ich alle Herausforderungen, mögliche Ängste, sowie Tipps für die Planung der Elternzeit in der Selbstständigkeit zusammen gestellt habe. Weil mir das noch nicht genug war, habe ich den Unterschied zwischen der Elternzeit von Angestellten und Selbstständigen genauestens unter die Lupe genommen. 🔎

Freu dich also auf einen umfangreichen Blogartikel, der dich informiert, beruhigt und dir als Hilfestellung bei der Planung dient, sodass du entspannt in deine Elternzeit gehen kannst. Ergänzend zum Geschriebenen habe ich mit Romina Sauter, einer selbstständigen werdenden Mutter, ganz offen über das Thema gesprochen. Das Video kannst du dir für 0 Euro freischalten und so Insights über die Ängste, Sorgen, Chancen und Gedanken zweier Selbstständigen erhalten. Jetzt aber, viel Freude beim Lesen und vorbereiten deiner Babypause. 🧸

Hilfe, ich bin selbstständig und erwarte ein Baby

Die Selbständigkeit bringt viele Vorteile und Freiheiten mit sich, aber genauso auch Herausforderungen. Da wirst du mir bestimmt zustimmen. Im Detail habe ich die Vor- und Nachteile einer selbstständigen Tätigkeit in einem anderen Blogartikel ausführlich aufgeführt. Ganz kurz zusammengefasst genießt eine selbstständige Frau in der Regel ihre freie Arbeitszeiteinteilung, die freie Wählbarkeit des Arbeitsortes und somit auch die „leichte“ Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In dem Artikel bin ich bereits darauf eingegangen, dass ich in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur Vorteile sehe. Denn als Selbstständige bist du zu 100 % für dein Business verantwortlich und das kann auch eine Herausforderung sein. Gerade, wenn eine Schwangerschaft und später das Baby das Leben sowieso etwas durcheinanderwirbelt. Es kommt Unsicherheit auf. Angst vor der ungewissen Zukunft.

Für „normale“ Angestellte ist alles klar geregelt: Mutterschutz, Elternzeit, die Stelle wird frei gehalten… In der Selbstständigkeit liegt die gesamte Organisation der Arbeitszeit bzw. Babypause sowie die finanzielle Absicherung in den Händen der werdenden Mutter. Daher sind eine gründliche (und frühzeitige) Planung im Voraus, klare Kommunikation mit Kund:innen und Back-up-Strategien hilfreich, um trotz der ganzen Sorgen auch die wunderbare Zeit der Schwangerschaft und des heranwachsenden neuen Lebens zu genießen.

Und das Schöne ist, du bist deine eigene Chefin. Das bedeutet, du bestimmst selber, was du planen möchtest für die Zeit mit deinem Neugeborenen: sofort wieder arbeiten oder doch eine Babypause?

Herausforderungen während der Schwangerschaft

Doch bevor wir in die Planung der Zeit nach der Geburt gehen, möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen, warum auch die Zeit der Schwangerschaft behutsam angegangen werden darf. Grundsätzlich als Frau und besonders als Selbstständige, wenn du die Last der Verantwortung auf deinen Schultern spürst. Dazu habe ich die Herausforderungen und zusätzliche Belastungen in der Schwangerschaft in drei Kategorien aufgeführt. Warum stehen selbstständige, schwangere Frauen also vor besonderen Herausforderungen?

Herausforderung #1: Körperliche Belastung und Gesundheit 🤮

Als selbstständige virtuelle Assistentin (genauso wie in vielen anderen Richtungen der Selbstständigkeit) bist du quasi CEO deiner eigenen Firma. Und das bedeutet, dass du quasi unersetzlich für deine Firma und Kund:innen bist. Genau dieses Gefühl der Unersetzbarkeit kann dazu führen, dass du dir am Arbeitstag einfach keine Zeit für Ruhe gönnen kannst. Das ist grundsätzlich ungesund, in Zeiten einer Schwangerschaft verstärkt dieser Stress zusätzlich bereits vorhandene Schwangerschaftsbeschwerden, wie Übelkeit, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen… Richtig nervig 🙄

In einer Festanstellung ist heutzutage in den allermeisten Büros die Bedeutung der Ergonomie am Arbeitsplatz angekommen und dort steht ein perfekt passender Bürostuhl und Schreibtisch auf deine Größe und körperlichen Anforderungen abgestimmt. Für die Schwangerschaft kannst du hier entsprechend Equipment (z. B. ein Höckerchen für die Füße oder ein Stehschreibtisch) anfordern. In der Selbstständigkeit bist du alleine dafür verantwortlich, dass dein Arbeitsplatz auch ergonomisch und deinen Gesundheitsanforderungen angepasst aufgebaut und ausgestattet ist.

Herausforderung #2: Finanzielle Unsicherheit 💸

Bist du selbstständig gibt es keine Lohnfortzahlung, wenn du krankheitsbedingt nicht arbeiten kannst. Das bedeutet ein Krankheitsfall führt zu einem Einkommensverlust. Das ist grundsätzlich ein Risiko, welches du als Selbstständige in Stundensätze und Paketpreise einkalkulieren musst. Die Schwangerschaft bringt aber zusätzlich ein höheres Risiko für Krankheitsausfälle mit sich. Das führt zu einer finanziellen Unsicherheit, die eine große Belastung sein kann.

Zusätzlich können erhöhte Ausgaben für gesundheitliche Vorsorgen oder notwendige Anpassungen am Arbeitsplatz die finanzielle Unsicherheit weiter verstärken. Bei mir war es vor allem der Heißhunger auf deftige, gutbürgerliche Küche, sodass ich deutlich höhere Ausgaben für Essen hatte, als vor der Schwangerschaft (und danach). Gleichzeitig hatte ich weniger produktive Arbeitszeit, da ich die meisten Vorsorgeuntersuchungen mitten am Tag hatte und mir so mein Fokus Arbeitszeiten verloren gingen.

Herausforderung #3: Zeitmanagement

Neben der Zeit, die für Vorsorgeuntersuchungen (plus die Anreise & Wartezeit) drauf geht, ist die Gefahr für unvorhersehbare gesundheitliche Probleme während der Schwangerschaft einfach deutlich höher als zuvor. Damit verbunden kann es schwerer für Selbstständige sein, Termine und Fristen einzuhalten. Bei mir war es z. B. massive Kreislaufprobleme, die es mir schwer gemacht haben mich zu konzentrieren. Eine befreundete selbstständige Schwangere hat auf einmal die Nachricht ihrer Frauenärztin bekommen, dass sie nur noch liegen muss… So wird die kurz- bis mittelfristige Planung von Projekten und Kundenaufträgen auf einmal zu einer Herausforderung.

Was ich z. B. auch total unterschätzt habe, ist die Zeit, die ich für Übergaben an meine Nachfolger:innen benötigte. So habe ich, statt es ruhiger angehen zu lassen, gegen Ende extrem viele Stunden am Schreibtisch verbracht.

Sorgen vor der Zukunft

Sorgen vor der Zukunft als selbstständige Mama

Neben den Körperlichen Belastungen, der finanziellen Unsicherheit und den Herausforderungen des Zeitmanagements, liegen auch fast immer Sorgen vor der Zukunft in der Luft. Diese emotionale Unsicherheit von Selbstständigen werdenden Müttern ist eine Komponente, die sich stark von werdenden Müttern in der Festanstellung unterscheidet.

Die Möglichkeit für Sorgen ist unendlich. Ich habe hier die „gängigsten“ Ängste & Sorgen einmal kurz aufgeführt.

  • Angst vor dem totalen Bankrott
  • Bürokratische Hürden – bekomme ich die richtigen Informationen?
  • Was passiert mit meinen Kund:innen? Wollen die noch mit mir zusammen arbeiten?
  • Bekomme ich jemals wieder neue Kundenanfragen, wenn ich keine aktive Kundenakquise betreibe?

All diese Ängste sind in der Regel (wie Ängste nunmal so sind) etwas irrational und unbegründet, aber dennoch sind sie da und können für schwangere Selbstständige zur ein oder anderen schlaflosen Nacht führen. Ich kann da ein Lied von singen. 😉

Unterschied Elternzeit in der Selbstständigkeit vs. Angestelltenverhältnis

Nachdem wir uns die Herausforderungen und potentiellen Ängste und Sorgen angeschaut haben, kommen wir zum Unterschied in der Elternzeit zwischen uns Selbständigen und frischen Müttern in der Festanstellung.

Elternzeit im Angestelltenverhältnis

Rechtlicher Anspruch:

Es ist gesetzlich ganz klar geregelt und jede junge Mutter hat einen Anspruch auf Elternzeit, egal wie „erfreut“ ihr Chef scheint.

Lohnfortzahlung:

Anspruch auf Elterngeld (prozentual zum vorherigen Einkommen). Sofern keine nebenberufliche Selbstständigkeit oder andere Einkommensquellen bestehen wird das Elterngeld ganz einfach aus den letzten 12 Monaten Einkommen berechnet. Ansonsten fällt man auch als Angestellte in die Bemessungsregularien einer Selbstständigen Mama.

Arbeitsplatzsicherheit:

Neben dem rechtlichen Anspruch auf Elternzeit, besteht das Recht auf Rückkehr zum alten oder gleichwertigen Arbeitsplatz nach der Elternzeit.

Vertretung:

Der Arbeitgeber stellt meist eine Vertretung für die Dauer der Abwesenheit. Die angestellte Mutter muss diese nicht suchen. Eventuell ist eine Einarbeitung vor der Mutterschutzzeit die Verantwortung der (werdenden) Mutter.

Arbeitszeitregelungen:

Es besteht die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit während der Elternzeit.

Sozialversicherung:

Beiträge zu Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung werden während des Elterngeldbezugs weitergezahlt. Eine Frau in Festanstellung muss diese nicht zahlen und sich um nicht viel kümmern.

Elternzeit in der Selbstständigkeit

Und im Gegenzug dazu hat man als selbstständige, werdende Mama…

Keinen gesetzlichen Anspruch:

Es gibt keine gesetzliche Regelung für die Elternzeit in der Selbstständigkeit. Daher nutze ich für mich auch häufig den Begriff Babypause, weil es in der Form keinen Arbeitgeber gibt, bei dem ich eine Elternzeit beantrage, der mir in der Zeit meinen Arbeitsplatz bis zur „Rückkehr“ frei halten muss.

Finanzielle Unsicherheit:

Ich sage nur die Stichworte „Einkommensverlust“ und „Elterngeld“ – für manch einen erscheint das auf den ersten Blick etwas undurchsichtig, da durch zu steigen. Aber keine Sorge, es ist nicht so kompliziert wie manche Internetquellen (die ich hier nicht namentlich erwähnen möchte) behaupten. Ich selber habe bei einem kostenlosen Webinar einer solchen Internetquelle teilgenommen und war entsetzt wie viel Angst verbreitet wird und wie teuer der angebotene Service ist. Daher möchte ich noch mal betonen: Es scheint undurchsichtig, es ist aber wirklich machbar da durchzusteigen und die für sich beste Option festzustellen. Worauf ich bei dem Elterngeldantrag geachtet habe, verrate ich dir weiter unten in diesem Artikel bei den Vorbereitungen.

Geschäftsfortführung:

Da es jeder selbstständigen Mama selbst überlassen ist, ob sie ihr Geschäft fortführen möchte oder nicht, ist klar, dass es keine automatische Vertretung gibt. Jedes Unternehmen ist unterschiedlich, in manchen Fällen sind Vertretungen (in Form von festen Mitarbeitern oder Freelancer) notwendig. Manchmal auch nicht. Ich habe z. B. eine VA engagiert, die meine Anfragen freundlich und persönlich beantwortet hat, dass ich keine Kapazitäten habe. Für die Buchhaltung habe ich mir selber einmal im Monat kurz Zeit genommen. Mehr ist in meinen 10 Monaten Babypause nicht passiert.

Keine Arbeitsplatzsicherheit:

In der Selbstständigkeit hat man häufig sehr flexible Verträge mit Kund:innen. Jedenfalls ist das bei mir so. Sprich das Risiko besteht, dass selbst wenn ich etwas vereinbare, meine Kund:innen nach der Elternzeit nicht mehr mit mir arbeiten wollen. Gleichzeitig kann es auch sein, dass durch die Babypause, keine Akquise-Strategie in Form von einer Content Strategie umgesetzt wurde und so nach der Elternzeit Neukunden erst wieder „mühsam“ gefunden werden müssen. Oder in anderen Worten: in der Selbstständigkeit hast du keine Arbeitsplatzsicherheit, wie du es in der Festanstellung hättest. Daher ist mein Tipp: Bereite dein Business vor deiner Babypause auf deine individuelle Situation vor, sodass du nicht die ganze Zeit voller Sorge im Bezug auf deinen Wiedereinstieg bist.

Flexibilität:

Ein riesen Vorteil, den die Selbstständigkeit im Gegensatz zu der Festanstellung aber auch mitbringt, ist die unfassbare Flexibilität im Bezug auf die Arbeitszeiten. Davon profitiere ich persönlich total. Ich kann meine Arbeitszeit ganz flexibel gestalten und immer unserer Familiensituation anpassen. Diese Freiheit der Arbeitszeiten Gestaltung bringt mir auch gerade im Bezug auf die Eingewöhnung bei der Tagesmutter wahnsinnige Vorteile. Ich kann mich ganz ohne Stress auf das Tempo von meinem Sohn einlassen und entsprechend mein Arbeitspensum steigern oder reduzieren. Dabei muss ich mich mit keinem Vorgesetzten oder bürokratischen Vorgaben ärgern.

Sozialversicherungen:

Während in der Festanstellung alles automatisch weiter läuft und du keine bürokratischen Schritte gehen musst, müssen Selbstständige Mütter selbst für ihre Kranken- und Rentenversicherung sorgen. Es gibt keine automatische Fortzahlung der Beiträge. Du musst dich individuell informieren, in welchen Fällen eine Befreiung der Sozialversicherungen möglich ist.

Vorbereitung auf die Babypause

Es wird also schnell klar, als selbstständige, werdende Mama gibt es nicht nur die Erstausstattung fürs Baby, die eine gewisse Vorbereitung bedarf, sondern viel mehr auch eine Babypause vom Business – egal ob sie für 5 Tage, 6 Wochen oder 1 Jahr geplant ist.

Im Folgenden habe ich dir Tipps und Erfahrungswerte zu den einzelnen Aspekten der Vorbereitung aufgeführt, die dir als Hilfestellung und weniger als Anleitung dienen sollen.

Was kann ich tun, um als selbstständige Mama finanziell abgesichert durch die Elternzeit zu gehen?

🦊 Sei ein Sparfuchs, minimiere deine Ausgaben

Das ist übrigens grundsätzlich mein Tipp an alle Selbstständigen, aber spätestens wenn du schwanger bist, solltest du dir deine Betriebsausgaben dringend einmal anschauen. Gibt es Tools oder Mitgliedschaften, die du im Abo abgeschlossen hast, sie aber doch gar nicht mehr nutzt? Dann wird es jetzt höchste Zeit diese zu beenden.

💰 Spare einen Puffer für unerwartete Ausgaben an

Im Idealfall hast du bis jetzt gute Gewinnmargen erwirtschaftet und nicht deine ganzen Einnahmen direkt wieder ausgegeben. Ich z. B. habe mir von Anfang an nicht mehr Gehalt ausgezahlt, als mein vorheriges Nettogehalt +400 €, auch wenn meine Einnahmen mir deutlich mehr erlaubt hätten. Mir war schon immer wichtig, dass ich langfristig einen Puffer ansparen kann. Schon seit der Gründung 2020 wusste ich, dass ich irgendwann mal Kinder kriegen möchte und einen Notgroschen benötigen werde. Wenn dich meine Einnahmen und mein Umgang damit interessiert, ist mein persönlicher Blogartikel zu dem Thema bestimmt lesenswert für dich.

Aber selbst wenn du nicht so viel Vorlauf hast wie ich, schau, dass du spätestens jetzt deine Einnahmen steigerst, deine Ausgaben minimierst und zahle dir nicht direkt alles aus, sondern fang an für unerwartete Ausgaben zu sparen. Denn in der Babypause (egal wie lange du dir nimmst) werden einige Ausgaben wie z. B. dein Hosting Vertrag, dein Buchhaltungstool weiter anfallen. Bei mir wurde unerwartet von der Krankenkasse weiterhin monatlich 755 Euro abgebucht, obwohl ich eigentlich die Bedingungen für eine Beitragsbefreiung erfüllt habe. Bis das geregelt und auch erstattet war sind einige Monate (10!) vergangen. Du kannst es dir vorstellen, wie dankbar, ich um den finanziellen Puffer war.

👩‍💻 Elterngeld strategisch berechnen und so beantragen

Ich hatte es ja schon mal bei dem Unterschied der Elternzeit von Angestellten und Selbstständigen erwähnt, dass es auf den ersten Blick etwas undurchsichtig erscheint, was den Anspruch von Selbstständigen auf Elterngeld betrifft. Zudem gibt es leider zahlreiche Inhalte im Internet und Podcasts, die ebenfalls das Thema komplizierter machen, als es in meinen Erfahrungen ist.

Bringen wir hier also Licht ins Dunkle. 🔦 Als Selbstständige Mama hast du gleichermaßen Anspruch auf Elterngeld, wie angestellte Mamas. Es gibt nur ein zwei Besonderheiten:

  • Die Berechnungsgrundlage bezieht sich auf das steuerliche Einkommen des letzten Kalenderjahres vor Geburt des Kindes. Sprich dein Einkommensbescheid (oder vorläufig deine EÜR) des letzten Jahres vor der Geburt. In Sonderfällen kannst du eine Anpassung beantragen.
  • Als Selbstständige darf ich innerhalb der ersten 14 Monate meinen Elterngeldbezug unterbrechen (um z. B. Zahlungen zu empfangen, die nicht für die Elterngeldberechnung berücksichtigt werden). Dies ist auch nachträglich möglich. Angestellte dürfen das nicht. Es ist also ein Vorteil, den wir haben 😀

Der Rest ist identisch mit Mamas aus der Festanstellung. Du erhältst ebenfalls die gleichen Mindest- bzw. Höchstwerte (aktuell mind. 300 € und max. 1.800 € im Monat). Die Regularien für Partnermonate oder -Bonus sind identisch. Auch die Bezugsdauer umfasst für beide Fälle den Zeitraum von 14 Monaten inklusive Partnermonate. Alle aktuellen Informationen kannst du der offiziellen Seite des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entnehmen.

Warum und wie sollte ich mein Elterngeld strategisch berechnen?

Wenn all das so klar geregelt ist, was kann ich denn da noch strategisch angehen? Das ist eine Frage, die ich mir auch zu Beginn gestellt habe. Und so habe ich mich mit dem Thema genauer befasst und nehme dich als Beispiel mit in meine Herangehensweise:

Schritt 1: Wie lange möchte ich mir eine Elternzeit nehmen?

Zunächst habe ich überlegt, wie lange ich mir eine Babypause – also keine aktive Kundenarbeit – gönnen möchte. Mit einem Blick auf meinen angesparten Puffer, unsere familiäre Situation und meine Wunschvorstellung habe ich mich für 10 Monate entschieden. Daher war mein erster Gedanke, dass ich 10 Monate Basiselterngeld beziehen sollte.

Schritt 2: Welche verschiedenen Optionen ergeben sich durch Basiselterngeld oder ElterngeldPlus?

Im nächsten Schritt habe ich mir angeschaut, wie mein Business in diesen 10 Monaten weiter läuft. Ja, ich möchte erst mal keine aktive Kundenarbeit leisten. Aber mein Onlinekurs und Affiliate Einnahmen laufen zum Teil weiter. Es gab auch keinen ersichtlichen Grund diese Einnahmen nicht mitzunehmen. Aber, beziehe ich in diesen Monaten Basiselterngeld, werden mir diese Einnahmen abgezogen und ich erhalte nur gekürztes Basiselterngeld. Blöd. Daher schaute ich mir das Prinzip des ElterngeldPlus genauer an. Es ist zwar nur die Hälfte an Elterngeld pro Monat (in meinem Fall statt den 1.800 € nur 900 €), aber ich darf bis zu einem gewissen Rahmen Geld dazuverdienen, was mein ElterngeldPlus nicht kürzt. Wie ich so bin, habe ich mir eine Excel Liste gebaut und die drei Szenarien (Basiselterngeld ohne Zuverdienst, Basiselterngeld mit Zuverdienst und ElterngeldPlus mit Zuverdienst) einmal durchgespielt.

Schritt 3: Entscheidung treffen und Änderungen im Blick haben

So wurde für mich schnell klar, dass ich mich für die Option ElterngeldPlus mit Zuverdienst entscheide. Mein angesparter Puffer ermöglichte es mir, jeden Monat die Differenz zu den 1.800 € auszuzahlen. Gleichzeitig habe ich Änderungen im Blick gehabt und Nutzen davon gemacht, dass ich nachträglich auch meinen Bezug ändern kann. In den ersten Monaten nach der Geburt hatte ich keine Einnahmen durch den Verkauf meines Onlinekurses, also habe ich nachträglich zum Basiselterngeld gewechselt. Mir hat diese besagte Excel Liste geholfen alles im Blick zu behalten.

In meiner Berechnung hat es mehrere Tausend Euro unterschied gemacht. Das heißt mein persönlicher Rat und da stimme ich den vielen der oben benannten Elterngeld-Expertinnen im Internet zu:

Du musst dich frühzeitig und selbstständig um eine für dich passende Elterngeldstrategie kümmern.

Denn, es gibt nicht DIE EINE Lösung, die für alle selbstständigen passend ist. Es ist abhängig von deinen Plänen, deiner familiären Situation und Einnahmenverteilung (passiv/aktiv).

Was kann dir bei der strategischen Entscheidung für deinen Elterngeldantrag helfen?

Es gibt eine wirklich hilfreiche, modern aufgearbeitete offizielle Broschüre des besagten Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dass ich dir hier gerne direkt verlinken möchte.

🔗 Broschüre Elterngeld und Elternzeit

🔗 ergänzende die Neuregelungen im Elterngeld für Geburten seit 01.04.2024

Dazu kannst du dir hier auch eine ausgedruckte Version bestellen. Was mir an dieser Broschüre besonders gefallen hat, dass es unfassbar viele Fallbeispiele gibt, anhand denen ich das Prinzip sehr schnell verstanden habe.

Ergänzend zu dieser offiziellen Broschüre, rate ich dir ebenfalls deine lokale Elterngeldstelle ausfindig zu machen und im Falle von offenen Fragen einen Termin auszumachen. Ich persönlich war jetzt bereits 3 Mal bei der Elterngeld Stelle in Essen. Mir wurde jedes Mal freundlich, kompetent und hilfsbereit weitergeholfen und all meine offenen Fragen wurden geklärt. Daher ermutige ich auch dich, bei Unsicherheiten deine lokale Elterngeld Stelle zu kontaktieren. Wenn du mit konkreten Fragen kommst, wird dir sicherlich geholfen. Wie beim Finanzamt, darfst du aber keine individuelle Beratung wie du am meisten Geld erhältst erwarten. 😉

🤰Rechtzeitig um Krankentagesgeld (Mutterschaftsgeld) kümmern

Selbstständige sind grundsätzlich nicht in den gesetzlichen Mutterschutz einbezogen, der für angestellte Frauen gilt. Allerdings gibt es die Möglichkeit vor der Schwangerschaft mit dem Zusatz des Krankentagesgeld eine ähnliche Ersatzleistung zu erhalten. Setze dich also zeitnah mit deiner Krankenkasse in Verbindung und frag nach, ob du den Zusatz zum Krankentagesgeld noch abschließen kannst und ob du so in der Mutterschutzzeit eine Zahlung erhältst. Bei mir hat sich das auf jeden Fall gelohnt. 😊

Wann genau der Mutterschutz beginnt und endet, kannst du hier bei dem Mutterschutzrechner der Barmer Krankenkasse ganz einfach für dich berechnen.

🔗 zum Mutterschutzrechner

💬 Spreche mit deiner Krankenkasse

Im Gegensatz zu Müttern in der Festanstellung mit einem Ehemann, der gesetzlich versichert ist, sind selbstständige Mamas nicht automatisch familienversichert während ihrer Elternzeit und ihrem Elterngeldbezug. Das war ein kurzer Schock für mich, denn monatlich den Mindestbeitrag zur Krankenkasse zu zahlen ist über 10 Monate doch schon eine stolze Summe. Daher habe ich früh mit meiner Krankenkasse gesprochen, unter welchen Voraussetzungen ich Anspruch auf eine Familienversicherung habe. Leider habe ich damals nicht erfahren, welche genauen Informationen meine Krankenkasse von mir benötigt, um den Anspruch auch geltend zu machen und es hat sich ziemlich lange gezogen, bis ich beitragsfrei gesetzt wurde, bzw. meine gezahlten Beiträge (auch rückwirkend) wieder erstattet wurden. Daher, spreche so früh wie möglich mit deiner Krankenkasse. Und falls du die Kriterien für eine Beitragsbefreiung nicht erfüllst, frag unbedingt nach, was sie benötigen, um deinen Beitrag runter zu setzen. Denn ansonsten, zahlst du (wie ich) die Beiträge aufgrund deiner letzten Schätzung oder deines letzten Steuerbescheids. Und das kann auf die Dauer eine große Summe sein.

Wie kann ich meine Kund:innen an mich binden?

Das knüpft eigentlich auch an das bisherige an. Um finanziell abgesichert durch die Elternzeit zu gehen, ist es ratsam, die eigenen Kund:innen an einen zu binden. Gibt es ein Alleinstellungsmerkmal, was dich besonders macht und von der Konkurrenz abhebt? Dann lass das deine aktuellen Kund:innen wissen. Lasse sie auch alle wissen, wie gerne du nach der Babypause wieder mit ihnen zusammen arbeiten möchtest. Ich kenne andere selbstständige Mamas, die für ihre Babypause Subunternehmerinnen beauftragt haben. Sprich sie haben weiterhin die Rechnung an ihre Kund:innen geschrieben, die Arbeit hat eine VA gemacht, die ihre Arbeit wiederum der Mama in Rechnung gestellt hat. Mir persönlich war das zu viel bürokratischer Aufwand. Aber das ist natürlich auch eine Möglichkeit, die Kund:innen nah an einem zu halten.

Möglichkeit der Delegation von Aufgaben, die weiterhin anfallen, aber nicht personenbezogen sind

Jetzt geht es konkret an deine Babypause. Wenn du, ähnlich wie ich, so viel Zeit wie möglich mit deinem Neugeborenen verbringen möchtest und so wenig Zeit wie nötig am Laptop, dann musst du dir die Frage stellen, ob es laufende Aufgaben gibt, die du an jemanden (z. B. eine VA) delegieren kannst.

In meinem Fall waren es die folgenden zwei: 1. Buchhaltung (Belege verbuchen, monatliche Vorsteueranmeldung, Jahresumsatzsteuererklärung…) und 2. die Beantwortung von Neukundenanfragen über meine Website. That’s it. Da mich die Buchhaltung nicht viel Zeit gekostet hat und ich weiterhin ein Gefühl für meine finanzielle Situation behalten wollte, habe ich diese weiterhin selber erledigt. Das ging echt fix. Bei der Beantwortung von Neukundenanfragen über meine Website sah das ganz anders aus. Davon wollte ich ehrlich gesagt nichts wissen. Ich wollte aber gleichzeitig auch nicht pauschal auf meiner Seite (die zum Glück schon eine gewisse Neukundenakquisemaschine ist) bekanntgeben, dass ich gerade in Elternzeit bin. Daher habe ich eine virtuelle Assistentin gefunden, die im ähnlichen Bereich positioniert ist wie ich und sich freut, die Anfragen (wenn sie passten) an sich selber zu verweisen. Und die Anfragen ansonsten einfach mit einer freundlichen und persönlichen Absage, dass ich keine Kapazitäten frei habe beantwortet.

Wie sieht es bei dir aus? Gibt es bei dir laufende Aufgaben, die du nicht selber erledigen möchtest? Dann delegiere sie an eine virtuelle Assistenz. Denn jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Aufgaben, die dir Kraft rauben.

Work-Life-Balance, wie kann ich für mich sorgen?

Wenn es um die Planung der Elternzeit in der Selbstständigkeit geht, kann ich nicht umher, das Thema Work-Life-Balance noch kurz anzuschneiden. Das Thema ist allerdings so wichtig und umfangreich, dass ich einen eigenen Blogartikel dazu geplant habe.

Jetzt nur ganz kurz und knackig. Bitte überlege dir vorab, wie du mit deinen Kräften in der Elternzeit haushalten kannst. Denn die Betreuung eines Neugeborenen kann (so schön sie ist) anstrengend sein und wenn du zusätzlich große Belastungen durch deine Selbstständigkeit hast, wird das auf die Dauer an deinen Kräftereserven zähren.

Mir haben gleich mehrere Tipps aus einem Elternratgeber von Nicola Schmidt (Gründerin vom Artgerecht Projekt) geholfen. Sie betont z. B. mehrfach, wie wichtig ein Netzwerk mit Helfern ist und gibt Ratschläge, wie ich ein solches Netz aufbauen kann. Gleichzeitig rät sie, an einem normalen Alltag „nur“ 80 % der verfügbaren Energie zu nutzen. Sodass es im Notfall (und die werden immer mal wieder kommen) möglich ist auf 100 % kurzzeitig hoch zu fahren. Ist der Notfall vorüber (und auch das wird auf jeden Fall der Fall sein) kannst du wieder mit gutem Gefühl und ausreichend Energie im Tank bei 80 % einsteigen. Wenn du allerdings im regulären Alltag immer auf 100 % fährst, ist keine Energiereserve für kurzfristige Notfälle da, du gibst vielleicht für kurze Zeit 110 %, sinkst danach aber auf 50-60 % ab und fühlst dich ausgelaugt. Ich muss sagen, ich habe mir dieses Bild mit den Prozentzahlen immer wieder vor meinem inneren Auge vorgehalten und bin richtig gut damit gefahren. Es gab keine Zeit in der herausfordernden Zeit nach der Geburt (bis heute) in der ich komplett energielos war. Daher mein persönlicher Tipp, probiere das unbedingt aus. Deine Energiebatterie wird sich freuen.🔋

Während der Elternzeit in der Selbstständigkeit flexibel bleiben

So, die Vorbereitungen für die Elternzeit sind abgeschlossen, du hast die Geburt gut überstanden und befindest dich jetzt in der Babypause. Herzlichen Glückwunsch! Egal, wie viel Zeit du vorab in die Planung gesteckt hast, jetzt ist Flexibilität gefragt. Denn Planung ist schön und gut, das neue Familienmitglied fordert dich/eure Familie aber vielleicht noch anders als gedacht oder Helfer aus dem aufgebauten Netzwerk fallen krankheitsbedingt aus.

Halte dich nicht zu starr an Vorstellungen und Erwartungen. Ich persönlich dachte auch, dass ich den ein oder anderen Newsletter noch an meine E-Mail-Liste verschicken kann. Aber da mein kleiner Sohn über Monate den Tagschlaf nur im (geschobenen!) Kinderwagen gemacht hat, blieb mir dazu keine Zeit. ich war Flexibel und habe die Zeit z. B. für Weiterbildungen und für das Brainstorming des VA Glück Blog Konzept genutzt, statt mich zu ärgern, dass ich keine Newsletter verschicken kann.

Daher mein wärmster Tipp an dich: bleib Flexibel und passe alles der aktuellen Familiensituation an. Starr Pläne durchsetzen zu wollen macht nur unnötigen Stress für alle.

Wiedereinstieg (& Neuorientierung) nach der Babypause

Egal wie lange die Babypause war, die meisten Mütter, mit denen ich gesprochen habe, haben anfangs Schwierigkeiten nach der Elternzeit zurück in ihren Arbeitsalltag einzusteigen und schlussendlich die volle Produktivität zu erreichen. Das mag an verschiedenen Gründen liegen. Bei mir war es definitiv auch das Homeoffice und dass ich meinen Sohn im Nebenraum gehört habe. Gleichzeitig fiel es mir zu Beginn unfassbar schwer, wieder still am Schreibtisch zu sitzen, statt immer in Bewegung zu sein, wie es die Kinderbetreuung mit sich bringt.

Die Herausforderungen können individuell sehr verschieden sein. Wichtig ist, dass man sich als Wiedereinsteigerin Zeit gibt, an die neue (alte?) Situation zu gewöhnen. Jetzt ist übrigens auch der richtige Zeitpunkt, über eine mögliche Anpassung des Geschäftsmodells oder der Arbeitsweise nachzudenken. Soll alles so weiter gehen wie zuvor? Gibt es Möglichkeiten, die Arbeit mehr an die Bedürfnisse der neuen Lebenssituation anzupassen?

Ich habe z. B. eine neue Meeting-Pauschale eingeführt, da es für mich mit einem organisatorischen Aufwand verbunden ist, einen Termin fix wahrzunehmen und für einen Baby-Sitter zu sorgen.

Zeitmanagement und Work-Life-Balance nimmt an Bedeutung immer mehr zu

Methoden und Gewohnheiten für ein gutes Zeitmanagement sind jetzt wichtiger den je. Denn egal wie du die Kinderbetreuung geregelt hast, dir steht effektiv weniger Zeit zur Verfügung als ohne Kind.

Schau, dass du die richtige Balance für dich findest zwischen den Anforderungen deines Business und den Bedürfnissen deines Kindes (deiner Kinder). Was die richtige Balance für dich ist, entscheidest du ganz persönlich.

Bei mir ist es zum Beispiel noch immer ein Auspendeln der zwei Welten. Ich spreche mich regelmäßig mit meinem Mann ab, welche Rahmenbedingungen wir optimieren können, damit ich in beiden Bereichen optimal präsent und konzentriert sein kann. Denn nur so kann ich diesen krassen Wechsel regelmäßig durchführen und dabei jeder Partei (meinen Kundinnen, meinem Kind und mir) gerecht werden. Das heißt ähnlich zu meinem Tipp, in der Babypause flexibel zu bleiben, rate ich auch jeder Mama in der Zeit danach flexibel zu bleiben. Denn die Bedürfnisse ändern sich kontinuierlich.

Ich muss sagen, dass ich nicht nur dankbar bin für meinen Mann, der mir die flexible Gestaltung meiner Arbeitszeiten immer wieder ermöglicht, sondern auch grundsätzlich für meine Selbstständigkeit.

Ich bin dankbar für die Flexibilität und Freiheit, die mir meine Selbstständigkeit bringt.

Kunden- und Projekt Management

Wenn deine Babypause beendet ist, ist es an der Zeit neue Aufträge an Land zu ziehen. Egal, ob es bedeutet, dass du „alte“ Kundenbeziehungen wieder reaktivierst oder neue Kunden akquirierst, wichtig ist die klare Kommunikation der neuen Arbeitszeiten und Projekte. Sind alle Deadlines realistisch umzusetzen? Was passiert, wenn dein Kind krank ist oder die geplante Betreuung ausfällt?

Ich habe mich dazu entschieden, mit zwei „alten“ Kundinnen weiter zu arbeiten und einer neuen. Meine Herausforderung war und ist manchmal noch immer, dass das Arbeitsaufkommen pro Woche stark variieren kann. Ich aber immer dieselbe Zeit zur Verfügung habe. Daher nehme ich grundsätzlich aktuell weniger Aufträge an, um diese garantiert zu liefern und nutze freie Zeit für eigene Projekte, wie diesen Blog oder die Entwicklung eines Online Produktes für Online Unternehmer:innen, die sich eine eigene Community Plattform aufbauen möchten.

Kannst du keine Bestandskunden reaktivieren, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Neukundenakquise. Je besser du dein Content Marketing vor der Babypause schon auf long term Content ausgelegt hast, desto schneller wirst du hier erfolgreiche Abschlüsse haben. Falls nicht, keine Panik! Nimm dir jetzt die Zeit, eine Content Strategie anzugehen, die zu dir und deinem Business passt und langfristig neue Kundenanfragen generiert (wie z. B. der Blog es sehr gut macht).

Umgang mit neuen Herausforderungen

Ich bin ehrlich: es ist nur eine Frage der Zeit, bis Herausforderungen kommen. Zu glauben, dass der Wiedereinstieg nach der Elternzeit gar keine neuen Herausforderungen mit sich bringt, ist zwar bewundernswert, aber nicht realistisch. Und ehrlich gesagt hilft es in meinen Augen ungemein, wenn man offen an neue Herausforderungen heran geht. Ich liebe diese Zeit und jede Herausforderung, die sie mit sich bringt, da ich daran wachsen kann und immer wieder die Chance habe, mein Business und Privatleben zu verändern.

Damit auch du an deinen neuen Herausforderungen wachsen kannst, such dir am besten frühzeitig Sparringpartner, ein Netzwerk oder behalte die Option zum Meet & Brainstorming mit mir im Hinterkopf, damit du im Moment der Konfrontation mit der Herausforderung aus einer gewissen Gelassenheit handeln kannst. 😊

Nützliche Hilfestellungen für die Zeit vor, während und nach der Elternzeit als Selbstständige

Und da du (genauso wie ich) nicht die erste selbstständige werdende bzw. frische Mutter bist, gibt es Ressourcen und Plattformen, die dir helfen können. So findest du hier als Abschluss meines umfangreichen Blogartikels aka ultimativen Ratgebers, noch fünf nützliche Hilfestellungen.

Hilfestellung #1: Elterngeld-Rechner 🧮

Ein wichtiges Tool bei der strategischen Überlegung der passenden Elterngeldverteilung ist ein Elterngeld-Rechner. Dabei empfehle ich direkt den offiziellen und kostenlosen Rechner des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

🔗 BMFSFJ Elterngeldrechner

Hilfestellung #2: Online Informationsportale 💻

Wieder möchte ich ein offizielles Portal nennen. Das Familienportal des Bundes hat wertvolle Informationen gebündelt zum Thema Elterngeld, Kindergeld und anderen Familienleistungen.

🔗 Familienportal

Hilfestellung #3: Offline Informationsquellen 🤝

Du wirst überrascht sein, wie viel Angebote auch vor Ort sind. Zahlreiche Hebammenpraxen bieten regelmäßige Infoabende für werdende Mütter und Väter an. Such also unbedingt mal in deiner Gegend, ob es solche Angebote gibt. Das Tolle daran: du kannst dich auch direkt mit anderen (werdenden) Mamas vernetzen.

Prüfe auch gerne mal deine lokalen IHK Angebote. Auch dort findest du manchmal überraschend viel Angebote, die dich als selbstständige, werdende Mama unterstützen.

Hilfestellung #4: Netzwerke und Communities 💬

Es braucht meiner Meinung und Erfahrung nach nicht immer bezahlte Communities, um auf ein Netzwerk zurückgreifen zu können. Um ohne bezahlte Mitgliederbereiche auszukommen, geht es früh in der Schwangerschaft darum, sich ein Netzwerk aufzubauen. Mir gefiel dabei die Mischung aus Frauen mit keiner, nebenberuflicher und vollen Selbstständigkeit. Dadurch bin ich nie in einem Bereich zu tief in einer Blase verschwunden, sodass ich in beiden Bereichen (Mama & Business) „recht entspannt“ sein konnte.

Wenn sich die Möglichkeiten nicht ergeben oder du dich schwer tust mit einem eigenen Netzwerk, kannst du auch beruhigt auf bezahlte Communities in Form von Online-Mitgliederbereichen wie MomPreneurs (ein Netzwerk eher für Gründerinnen) oder den Mama Meeting Business Club für berufstätige Mamas (angestellt und selbständig) setzen. Beides sind Online-Mitgliedschaften, die mir von anderen Mamas empfohlen wurden. Ich persönlich bin, wie schon erwähnt, ganz ohne solche bezahlten Mitgliedschaften gut im Austausch gewesen, daher kann ich keine Empfehlung aussprechen. Schau mal, was du brauchst und probiere aus, was zu dir passt. 😊

Schau dir auch gerne das angekündigte Gespräch von Romina und mir an, in dem wir ehrlich über unsere Ängste, Sorgen und Möglichkeiten der Babypause sprechen.

🔗 Jetzt für das Video „zwei selbstständige Mütter sprechen über ihre Babypause“ freischalten

Hilfestellung #5: Podcasts 🎧

Wer mich schon kennt, weiß, dass ich ein wahnsinniger Podcast-Junkie bin. Ich liebe es einfach mir beim Kochen und Putzen „Gesprächspartner:innen“ auf die Ohren zu packen 😉

Es gibt zahlreiche Podcasts zum Thema Familie und Selbstständigkeit. Ich gebe dir hier nur meine Favoriten. Durchforste unbedingt mal einen Podcast Player deiner Wahl nach deinen gewünschten Themen und du wirst erstaunt sein, wie viel tollen, kostenfreien Input du dort erhältst.

Hier kommen meine vier Favoriten:

🎧 Podcast Empfehlung: Bromance Daddys – Der Podcast für junge Eltern

Zwei best Buddies, die über einen Einblick in ihre väterliche Gefühlswelt geben. Dieser Podcast ist extrem unterhaltsam und hat mir immer eine tolle Außenperspektive auf mein Muttersein gegeben. Da Nick & Leon selber selbstständig sind, fließen auch hier immer ein bisschen die Herausforderungen von Selbstständigen ein.

🎧 Podcast Empfehlung: Das A& O vom Kaffeequatsch

Zwei Freundinnen, die über ihre Herausforderungen als Mutter im Alltag und in ihrer Selbstständigkeit sprechen.

🎧 Podcast Empfehlung: Elterngedöns | Leben mit Kindern

Hier geht es weniger um die Selbstständigkeit, dafür erhalte ich hier immer wieder wertvolle Tipps zur „achtsamen Erziehung“, wie es Eltern-Coach Christopher End nennt.

🎧 Podcast Empfehlung: Projekt: Fokus!

Dieser Podcast ist nicht konkret für Eltern. Da sich aber alles um Zeitmanagement und Produktivität dreht, ist er meiner Meinung nach ein Must-Have für alle selbstständigen Eltern. Denn spätestens mit Kindern wird die Zeit knapper und die Produktivität immer wichtiger. Janneke ist selber Mutter von Zwillingen und spricht auch in einzelnen Folgen über die Herausforderungen einer selbstständigen Mutter.

Erhalte exklusive Insights von Romina & Lea

Ergänzend zu meinem umfangreichen Blogartikel, in dem ich über Herausforderungen, Ängste, gleichermaßen, wie Hilfestellungen in der Planung einer Elternzeit als Selbstständige berichte, biete ich dir wie bereits angekündigt wertvolle Insights in die Köpfe zweier selbstständigen Mamas.

Schalte dich hier für 0 € frei, und gewinne ehrliche Einblicke

Es gibt kein richtig und kein falsch

Zum Abschluss möchte ich noch einmal betonen, dass es kein richtig oder falsch gibt. Du bestimmst, was für dich und deine Familie der richtige Rahmen ist und sonst keiner. Mit diesem Artikel und unseren Insights möchte ich dir Mut machen, deinen Weg zu gehen.

Viel Freude beim Planen deiner Babypause und natürlich wünsche ich dir ganz viele Glücksmomente mit deinem Baby! 🥰

Verrate uns gerne deine Pläne und Herausforderungen zur Babypause in der Selbstständigkeit in dem Kommentarfeld. 👇

Antworten

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  1. Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel und vor allem, deinen ehrlichen Einblick in deine Erfahrungen. Die Tipps sind toll zusammengefasst. Gerade als Solopreneur findet man zu den Besonderheiten wenig im Internet. Tausend Dank für diese wertvolle Zusammenfassung.

  2. Liebe Maria,
    es freut mich zu hören, dass die Zusammenfassung von mir aufschlussreich für dich war/ist. Gerade weil die wenigen Informationen, die es im Internet zu dem Thema gibt, eher Angst machen als mutmachend sind, war es mir so wichtig mein Wissen und meine Erfahrungen zu teilen.